Tanzstück von Antje Pfundtner in Gesellschaft
2015 – Kampnagel, Hamburg
„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“, oder vielleicht lieber doch „die Beine in die Hand?“ – In der deutschen Sprache deklinieren Redewendungen den ganzen menschlichen Körper durch. Aber was war zuerst da, die Redewendung oder womöglich das Bild, das sie beschreibt? Kreisten bereits die Stücke der Hamburger Choreografin Antje Pfundtner um die Dualität von Sprache und Tanz, nimmt sie nun in ihrem neuen Gruppenstück AUS DER REIHE TANZEN die Sprache beim Wort und folgt ihr auf Schritt und Tritt: Es entsteht eine Choreografie, die sich den Anweisungen von Redewendungen und Sprichwörtern beugt und – Hand aufs Herz – sich der Frage widmet, wer von den beiden – der Tanz oder die Sprache – eine Übersetzung braucht, um lesbar zu sein. Antje Pfundtner setzt unsere gewohnte Bühnenlektüre aufs Spiel und treibt sie so weit auf die Spitze, bis das Unübersetzbare beginnt.
Gibt es eine Semantik des Tanzes? Und ist es die Übersetzung, die einer Choreografie ihre Bedeutung verleiht?
Idee, Konzept, Choreografie: Antje Pfundtner / Tanz: Verena Brakonier, Magnus Dovärn, Jill Emerson, Matthew Rogers / Dramaturgie: Anne Kersting / Musik: Sven Kacirek / Ausstattung: Yvonne Marcour / Video: Philipp Haupt / Licht: Michael Lentner / Ton: Manuel Horstmann / Künstlerische Assistenz: Juliana Oliveira / Produktion: Hannah Melder
Premiere: 21. Oktober 2015, Kampnagel, Hamburg
AUS DER REIHE TANZEN wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde, den Fonds Darstellende Künste e.V., die Kunststiftung NRW und die Hamburgische Kulturstiftung.
Foto: Simone Scardovelli